<IMG SRC="images/skin/navi.gif" WIDTH=436 HEIGHT=200 BORDER=0 USEMAP="#noFlash">
< ZURÜCK
   
KUREDU (Malediven, Dezember 2004)
Irgendwann wache ich auf und es ist schon hell. Ich sitze im Flug LT732 nach Male. Meine Knochen schmerzen aber ich hab wohl doch etwas geschlafen. Dann noch ein Frühstück mit einem Kaffee wie Waschwasser und wir beginnen den Landeanflug. Es ist bewölkt aber 30° und eine extrem hohe Luftfeuchtigkeit.

Nach den üblichen Einreiseformalitäten finden wir uns in einem Mini Bus mit 10 anderen Reisenden wieder der uns zum Lufttaxi Airport bring. Der Bus holpert munter um einige Ecken und überquert schließlich das Rollfeld bis wir bei den Air Taxis ankommen. Alle Wasserflugzeuge sind Rot mit einem weißen Bauch und schaukeln im Wasser. Wir besteigen nach einer kleinen Wartezeit das super enge Flugzeug mit 10 weiteren Personen. Wir sitzen ganz vorne. Meine Füße stehen fast im Cockpit der beiden Piloten. Alles ist etwas klebrig von der feuchten Meeresluft. Der Steward der zuvor unser Handgepäck im hinteren Teil des Flugzeugs verstaut hatte kommt nach vorne, zwängt sich gebückt zwischen mich und das Cockpit und macht 3 Sätze zu den Sicherheitshinweisen. Das Wasserflugzeug startet die Motoren und wir schaukeln nach einer seichten Drehung aufs offene Meer. Der Start verlief überraschend sanft und wir glitten mit ohrenbetäubendem Lärm in die Höhe. Es ist ein tolles Erlebnis die Atolle von oben zu bewundern und dem entspannten Piloten und seinem Kopilot (beide barfuss) bei der Arbeit zuzusehen. Ab und zu unterhalten sie sich. Der Pilot erledigt zwischendurch den Schreibkram auf seinen Knien

Nach 45 Minuten landen wir nach 2 beeindruckenden Inselumrundungen etwas heftiger auf dem Meer. Die Sonne scheint grell und der weiße Sand blendet. Es ist genauso wie man sich es in einem Film vorstellt. Wir schleichen mit unseren Taschen über den Steg ins Paradies. Hört sich albern an aber es ist so. Das Wasser ist Türkis, klar und der Sand blendend weiß. Nach einem kurzen Begrüßungsdrink gehen wir auf unsere Beach Villa. Mit letzter Kraft schleppten wir unsere Taschen zu unserer Hütte. Der Wahnsinn, unsere Beach Villa steht 7 Meter vom Wasser entfernt. Eine seichte Brandung rauscht und wir springen nach 5 Minuten in die warme Wanne vor unserem Haus. So haben wir uns das vorgestellt.

Nach einer halben Stunde planschen machten wir uns nach einer Dusche auf eine erste Inseltour. Die Insel ist in ca. 45 Minuten umrundet und gehört eher zu den größeren Inseln auf den Malediven inklusive Golf- und Fußballplatz. Das Schnorcheln kann bereits nach wenigen Metern im Wasser begonnen werden. Nach einigen Minuten unter Wasser hatten wir bereits einen Schwarm 45 cm großer Einhorn Fische und eine Wasserschildkröte von fast 50 cm Durchmesser verfolgt. Alle Tiere schienen sich nicht an uns zu stören und ließen uns recht nah heran. Einige male bin ich zu der Schildkröte hinab getaucht und hab sie beim futtern beobachtet. Sie zupft mit ihrem kleinen Maul Seegras vom Meeresboden und frisst es. Nach einer Weile muss sie jedoch an die Wasseroberfläche um Luft zu schnappen. Es sieht beeindruckend aus wie sie zwischen den beiden Welten hin und her taucht. Ein kleiner Babyhai, so lang wie mein Unterarm, schlängelte sich neugierig aber ohne Furcht am Ufer entlang. Wir verfolgten ihn noch einige Meter bis wir ihn aus den Augen verloren.

Ein weiterer einfacher Schnorchel Platz liegt in östlicher Richtung der Insel in der Lagune auf der unteren Seite des Anlegesteges. Hier ist der Sand etwas gröber und das Meer etwas belebter. Es gibt mehr dunkle Flecken am Meeresboden an denen Seegras wächst. Dadurch hatte ich das Gefühl es würde hier etwas mehr Fische geben. Wenn man Glück hat trifft man gleich beim Einstieg ins Wasser einen Schwarm Fische die man dann von der Spitze der Insel parallel zum Strand nach oben hin verfolgen kann. Während man am ersten Tag noch total euphorisch bei jeder Fischflosse ist die man zu Gesicht bekommt, wird man mit der Zeit entspannter. Insgesamt bekommt man schon regelmäßig einen Stingray oder den Surgeonfish zu sehen auch wenn man nur 20 Meter vom Strand entfernt ist. Ich habe mir eine Schautafel der Fische besorgt und jedes mal nachgesehen welcher mir wieder begegnet war. Wenn man etwas zu den Fischen hinab taucht kann man sogar hören wie sie an den kleinen Korallen oder Steinen nagen wenn sie Fressen.

Am 26.12. um ca. 10:30 geschah etwas Unerwartetes. Es war der Geburtstag von Isabell und wir saßen auf der Veranda unserer Beach Villa. Aus dem innerern unserer Hütte spielte Stevie Wonder Sein Happy Birthday und wir hatten gerade das Frühstück beendet. - Innerhalb von 2 oder 3 Minuten war das Wasser dessen Brandung normalerweise 3 Meter weiter unten liegt bis in unmittelbare Nähe der Bäume am Strand gekrochen. Das Meer war unruhig aber nicht beängstigend. Die kleinen Wellen hatten lediglich eine Höhe von einem halben Meter. Eine Minute später war es schon so weit. Im selben Moment schlug die erste Welle seicht zwischen den Bäumen hindurch und das Wasser ergoss sich bis unter unsere Hütte. Alle Menschen die zu der Zeit auf den Beinen waren wunderten sich und standen neugierig und überrascht im Nassen und beobachteten das Meer.

Viele sprachen miteinander und schilderten sich gegenseitig was sie gesehen hatten. Seit dem komischen Vorfall waren vielleicht 15 oder 20 Minuten vergangen. Plötzlich bemerkte ich dass sich das Wasser in rasender Geschwindigkeit auf das offene Meer zurückzog. Es war als hätte jemand in einer Badewanne den Stöpsel gezogen. Schnell hatte sich das Wasser bis fast zum Hausriff zurückgezogen. Das waren an der Stelle an dem wir alle standen gut 150 Meter. Die Boote lagen am Grund und drohten umzukippen oder durch freigewordene Steine Leck zu schlagen. Die große Motorjacht auf den gut 150 Menschen Platz finden knarrte fürchterlich am Steg. Ein anderes Boot welches gerade mit Tauchern zurück kam drohte am Riff festzustecken und schaukelte umher. Gleichzeitig rannten einige Menschen von der gewaltigen Ebbe überrascht aus Neugier auf die offene See. Hier hörten wir zum ersten mal das es sich bei dem was wir da sahen um die Ausläufer eines Tsunami handelte.

Einige Mitarbeiter der Crew rannten über den Steg und wollten die festgemachten Boote retten. Nun lagen bereits einige Korallenformationen kurz vor dem Hausriff frei und standen in der Luft. Inzwischen war keiner mehr richtig locker. Jeder bemerkte dass das Wasser genauso schnell wie es gegangen war wider kam. Nun galt es die Leute die bereits weit draußen waren wieder zurück zu rufen. Alle zogen sich entweder in ihre Beach Villa oder in das innere der Insel zurück. In den nächsten Stunden kam das Meer immer wieder, stieg an und zog sich wieder zurück. Wie das Wasser einer Badewanne welches bei jeder Bewegung hin und her schwappt. In Lebensgefahr waren wir aber nie wirklich. Wir setzten uns vor den Fernseher und sahen zum ersten mal auf BBC was wirklich einige Hundert Kilometer weiter östlich geschehen war. Das einzige Problem für uns war das die Telefonleitungen und Handy Netz tot waren. Wir konnten keinem zuhause berichten das wir ok. sind. Es waren mit Sicherheit die schlimmsten Stunden unserer Eltern in denen sie nicht wussten was mit uns geschehen ist. Erst am Abend war es uns möglich sms zu verschicken. Sonstige Telefonverbindungen funktionierten noch immer nicht. Wir haben auf unserer Insel wirkliches Glück gehabt. Auf andren Inseln ist es zu weitaus schrecklicheren Sach- oder sogar Personenschäden gekommen. Am nächsten Tag sollten wir unsere Rückreise antreten. Wegen der Zerstörung auf dem International Airport in Male und an den Airtaxis verzögerte sich jedoch unsere Rückreise um 2 Tage. Inzwischen wurde uns immer mehr klar welches Glück wir gehabt haben.

Fazit:
Abgesehen von den Eindrücken der letzten Tage war es ein wahrer Traumurlaub. Die Beach Villas sind wirklich sehr schön und echt zu empfehlen. Am besten man versucht eine Unterkunft mit der Nummer 115-131 zu bekommen. Da hat man seinen Traumstrand direkt vor der Nase. Ab der Nummer 132 beginnen die teureren Jacuzzi Beach Villas. Sie haben meiner Meinung nach durchweg einen tollen Strand. Da muss man sich eigentlich keine Sorgen wegen der Lage machen. Es war unser erster Malediven Urlaub und wir würden immer wieder kommen.


© 01|2005 Björn Hansen

Weitere Links:
www.kuredu.com
malediven.net
holidaycheck.de

 
Use Hear Read See