Freitag der 15 Oktober 2004, 14:30 Uhr, Berlin- Alex. Es beginnt zu nieseln und ich stapfe die Stufen
des Berliner Congress Center den Eingang hinauf. Die massive Eingangstür aufgeworfen und den Counter zur Ticket
Abholung mit dem Auge streifend gehe ich einfach weiter in das innere des Veranstaltungsortes. - Ich habe kein Ticket.
Ich muss ehrhrlich zugeben dass mich selbst der early bird - Preis von 675 EUR und Standard 795 EUR dermaßen abgeschreckt hat, dass ich
auf die Teilname zuerst verzichten wollte. Nun war ich heute doch da und muss sagen: "Gut das ich keine Karte hatte..."
Freitag 15. Oktober 2004, 14:30 - Parallel Sessions:
The Exploded Filmmaker: Designing with light. Matt Clark, Karin Fong, Torsten Oetken. Moderated by Matt Hanson.
Die Präsentation begann mit einer kurzen Vorstellungsrunde. Aha! Danach machte Karin Fong den Anfang und stellte die Arbeiten
von Imaginary Forces (L.A. | USA) vor. Karin Fong leitet bei Imaginary Forces ein Team von Designern die sich unter anderem mit der
Erstellung von Tour Visuals für DJ's wie Sascha und Dingweed beschäftigen. Ihr Vortrag im Hauptsaal war bestimmt interessant. Habe ich aber
am ersten Tag verpasst. Leider kam der Herr der den DVD-Player für ihren Vortrag bedienen sollte nicht mit den richtigen Filmen zur richtigen Zeit nach.
So bin ich dann gegangen als sich der Vortrag nur noch mit dem eigenwilligen DVD-Player zu beschäftigen schien. "Please go to the main menu..."
Die arme!! So wechselte ich zur Parallelveranstaltung in den benachbarten Saal mit David, Josh und Joachim Sauter.
Freitag 15. Oktober 2004, 14:30 - Parallel Sessions:
Craft in the Digital Design Age and the Craft of Digital Design: Joshua Davis, David Lindemann. Moderated by Joachim Sauter.
Da ich die ersten 15 Minuten durch die Veranstaltung im Nachbarraum verpasst hatte konnte ich den Teil von David nicht sehen. Ich denke mal
es ging im weitesten Sinne um Video basierte Arbeiten. Pünktlich mit dem Part von Josh hebte sich die Stimmung. Ich hatte ihn ja schon bei der Toca Me
im März in München gesehen. Hier war der Focus mehr auf kleine Privatprojekte gelegt. Die lockere, humorvolle art seine Arbeiten zu zeigen
brachte einiges Gelächter. Im letzten Teil konnte das Publikum Fragen stellen. Die erste Frage war so etwas wie "Wo werden wir mit dem design in 10 Jahren stehen".
Bei dieser Frage platzte die Bombe Joshua Davis. Er drehte ziemlich ab und brachte zum Ausdruck das er auf die Zukunft scheissen würde. Es sei wichtig
jetzt und hier tolle dinge zu zaubern. Man kann es schwer wiedergeben aber es wahr sehr amüsant. Leider habe ich genau diesen Teil nicht auf Video. Es wär
ein ähnlicher Knüller wie sein Anfang bei Toca Me gewesen. Eine Diskussion kam allerdings nicht wirklich in gange.
Freitag 15. Oktober 2004, 16:00 - Main Stage:
Jonathan Ellery, Browns: From Tower Bridge to Brooklyn Bridge.
Ein sichtlich enspannter Jonathan Ellery und Mitbegründer von Browns stellt Arbeiten der Agentur vor. Hauptsächlich Photos und Bücher die in Eigenvertrieb um die
Welt gehen. Ein Hilight war die Arbeit zur Fashion Week in Paris bei der die Bücher auf einer extra angefertigten Senkvorrichtung von oben direkt vor die Plätze der Gäste
herabgesenkt wurden.
Danach folgte der überaus langweilige Vortrag von Marcel Hermans und Louise Schouwenberg (COMA).
Als letzter für den Tag sprach Lawrence Weiner mit dem Titel "Give the devil its due". Es gab keine Arbeiten zu sehen. Machte nichts, war trotzdem höchst interessant zu hören
wie jemand so euphorisch darüber referieren kann welche tollen und einzigartigen Möglichkeiten uns Designern zur Kommunikation zur Verfügung stehen.
Fazit:
Da ich von 2,5 Tagen nur einen Tag erlebt hab, kann ich mir kein komplettes Urteil erlauben. Das, was ich jedoch gesehen habe, war seinen Preis nicht Wert. Die Stimmung war eher
mäßig und ausgebucht war die Veranstaltung auch nicht. Die Veranstalter sind meiner Meinung nicht wirklich auf den Veranstaltungsort Berlin eingegangen. Ich hätte mir ein bisschen
mehr von der Einzigartigkeit dieser Stadt gewünscht. Die parallele Ausstellung im Foyer war mickrig und auch sonst hatte ich eher das Gefühl auf einer Messe der internationalen Philatelisten
Vereinigung zu sein als auf einer Konferenz voller Innovationen. Der Preis war auch echt unverschämt. Berlin ist voll von erstklassigen Designern und Künstlern
die sich solche Eintrittspreise echt nicht leisten können weil sie einfach Arbeitslos sind. Also von daher voll daneben gegriffen.
© Björn Hansen, 10|2004
Related links:
Graphiceurope
Speakers:
imaginaryforces.com
browns-design.co.uk
joshuadavis.com
coma
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